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Diabetikerschuhe sind das A und O bei dieser Erkrankung. Diabetiker müssen auf Ihre Schuhe besonderes Augenmerk legen. Denn Druckstellen, Nahtkanten oder schon kleinste Verletzungen können für diabetische Füße schwerwiegende Folgen haben. Unser Fußexperte Frank Kussmann erklärt, was Sie beachten sollten.

„Die Zuckerkrankheit kann zuweilen tückisch sein. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Diabetiker den richtigen Alltagsschuh für sich finden. Ich als langjähriger Diabetes-Fußexperte berate Sie gerne dabei".

Frank KußmannOrthopädieschuhmachermeister und Inhaber

Sie stoßen mit den Zehen vorne an? Der Fuß fühlt sich eingeschnürt an oder die Haut reibt? Nicht gut! Das sind Zeichen, dass dieser Schuh gerade für Sie als Diabetiker nicht geeignet ist. Wenn bereits Nervenschädigungen (Neuropathien) und Sensibilitätsstörungen vorliegen, dann können Sie unter Umständen Druckgeschwüre nicht mehr wahrnehmen und es drohen Komplikationen. Beugen Sie vor. Gutes Schuhwerk ist natürlich immer die beste Prävention.

Wie sollte der ideale Diabetikerschuh aussehen?

Achten Sie auf diese Merkmale, damit Sie den geeigneten Diabetikerschuh für sich finden und Sie möglichst lange beschwerdefrei laufen können:

  1. eine bequem weite anatomische Schuhform – die Zehen sollten ausreichend „Freiheit“ haben, der Vorfuß sollte genügend Halt bieten.
  2. eine weite Schaftöffnung – für leichtes An- und Ausziehen.
  3. ein weiches Leder oder andere natürliche Materialien, die die Haut „atmen“ lassen.
  4. eine Verarbeitung ohne harte Kappen – sonst könnte es Druckstellen geben.
  5. einen festen Halt im Fersenbereich und eine nahtfreie Verarbeitung innen – damit nichts scheuern kann.
  6. ausreichend Platz im Schuh , damit im Bedarfsfall die etwas dickeren diabetesadaptierten Fußbettungen genügend Luft nach oben haben.
  7. eine weiche, aber sehr stabile und versteifte Laufsohle, damit ein natürliches und reibungsarmes Abrollen möglich und der Vorfuß entlastet wird.
  8. eine einfache Verschlusslösung wie zum Beispiel Klettverschlüsse.

Wann ist das Tragen von Diabetikerschuhen notwendig?

Diabetikerschuhe sind angesagt, je nachdem, ob Sie als Diabetiker zur Risikogruppe mit Sensibilitätsstörungen oder Durchblutungsstörungen in den Füßen gehören oder nicht. Unterschieden wird auch nach mäßigen oder sehr deutlichen Fußfehlstellungen: Je nach Ausprägungen erhalten Sie hier eine unterschiedliche Versorgung.

  • „Nur“ Diabetes mellitus: bequeme Schuhe bei ärztlicher Verordnung erhalten Sie diese auch mit orthopädischen Einlagen.
  • Diabetes mellitus mit Polyneuropathie und/oder Durchblutungsstörungen oder arterielle Verschluss-Krankheit (pAVK): Konfektionsschuhe und Einlagen, abgestimmt auf den diabetischen Fuß. Bei starken Fußdeformitäten verordnet Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt orthopädische Maßschuhe.
  • Während der Therapie von Ulcera (Geschwüren) erhalten Sie auf Rezept Verbandsschuhe oder Entlastungsschuhe.

Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen die entsprechende Verordnung für Diabetikerschuhe und ggfs. für eine Weiterversorgung ausstellen. Damit Sie möglichst lange gut zu Fuß sein können.

Bildquelle: www.freepik.com/@freepik